5 plattdeutsche Sätze, die ein Online-Redakteur kennen muss

Schiffer mit MützeAls online-affiner Medienmensch versuche ich mir bereits seit einiger Zeit Platt(deutsch) beizubringen. Als selbstgestellte „Hausaufgabe“ habe ich folgende fünf niederdeutsche Sätze formuliert, die ein Online-Journalist kennen sollte.

Dabei fiel mir auf, wie lebendig das Plattdeutsch doch ist. Für einige moderne Begriffe, wie Suchmaschine oder Facebook, gibt es im Platt eigene Wörter. Wo dies nicht der Fall war, habe ich „eingeplattdeutscht“. Es kann gut sein, dass ich dabei regionale Variationen miteinander vermischt habe, zum Beispiel das mecklenburgische mit dem holsteinischen Platt.

5 plattdeutsche Sätze für Journalisten

  1. Dat elektroonsch Keesblatt könen se achter den‘ Betahlslagboom schmökern.
  2. Heff ik fix up den Ackerschnacker bi Flunschbauk angekiekt.
  3. Ik heff öwwer de Söökmaschien daarto niege Information‘ funnen.
  4. Blot nich afschrieven – un all gaar keen Dörpausen un Infögen bi den frieen Nakieksel.
  5. Wi schuwen fix een niegste Verschoon op dei Huussied nah.

Auflösung

  1. Das E-Paper können Sie hinter der Bezahlschranke lesen.
  2. Habe ich schnell auf dem Handy bei Facebook angeschaut.
  3. Ich habe bei Google neue Informationen dazu gefunden.
  4. Bitte niemals abschreiben – und schon gar kein Copy and Paste bei Wikipedia.
  5. Wir schieben gleich ein Update auf die Homepage nach.

Online-Jargon in weiteren Dialekten

Wer die Sätze in weitere regionale Mundarten übertragen möchte, kann mir diese gern in die Kommentare posten.

Berlinerisch

  1. Dat elektronische Dings können se erst kriegen, wenn se jeblecht habn.
  2. Dit hab ick fix ufm fäisbuk mitm mobilen färnsprächer jekuckt.
  3. Ick hab beim joogel wat neuet dazu jefunden.
  4. Wehe dir wenn du ditte einfach abkritzelst – och nich ausm Wikipedja.
  5. Uff unserer Intanät-Seite machen wir gleich wat neuet.

Eingereicht von Michael

Sächsisch

  1. Das Ä-Bäber gönnse lesn, wennse de Fenge offn Disch gelähschd ham.
  2. Das habsch mir glei bei dem Fähsbug off meim Fernsprechor angeguggd.
  3. Hier habsch grad bei dor Guchel neies Zeich gefundn.
  4. Blos nüschd abgladschn und off goar geen Fall bei Wiggibädschja nur abgubfern und neinmährn.
  5. Glei mach mer de Didelseide nei.

Eingereicht von sum

Empfehlungen: Auf Burble.de können beliebige Internetseiten in schwäbisch, sächsisch oder fränkisch übersetzt werden. Zum Platt: Hier gehts zum niederdeutschen Wikipedia a.k.a. Nakieksel. Online-Wörterbuch Deutsch-Plattdeutsch, die Seite Sass – neue plattdeutsche Wörter, das Buch „Platt − Wo und wie Plattdeutsch ist“ von Stefan Bargstedt.

Lesetipp: Mehr zum Thema Online-Journalismus finden Sie zum Beispiel im Artikel „Schreibstil im Journalismus„. Hierbei gehe ich auf den neuen Schreibleitfaden der NYT ein und zeige auf, was deutsche Medien daraus lernen können.

Bildnachweis: Mann mit Pfeife & Mütze – mueritz / flickr (CC BY-SA 2.0)

5 Gedanken zu “5 plattdeutsche Sätze, die ein Online-Redakteur kennen muss

  1. Mal nen Versuch auf Berlinerisch:

    1) Dat elektronische Dings können se erst kriegen, wenn se jeblecht habn.
    2) Dit hab ick fix ufm fäisbuk mitm mobilen färnsprächer jekuckt.
    3) Ick hab beim joogel wat neuet dazu jefunden.
    4) Wehe dir wenn du ditte einfach abkritzelst – och nich ausm Wikipedja.
    5) Uff unserer Intanät-Seite machen wir gleich wat neuet.

  2. […] 5 platt­deut­sche Sätze, die ein Online-​​Redakteur ken­nen muss Für einige moderne Begriffe, wie Suchmaschine oder Facebook, gibt es im Platt eigene Wörter — Wie man sie zum Beispiel im jour­na­lis­ti­schen Alltag benut­zen kann, erklärt Steffen Eggebrecht in sei­nem Blog. […]

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